12. Juni 2017

Natur-Heiler

"Gegen jede Krankheit, ist ein Kraut gewachsen" - diesen Spruch hat jeder von uns mindestens einmal in seinem Leben gehört. Doch was ist dran an dieser Weisheit? Naturheilkunde ist in unserer Zeit nicht wirklich ein Fremdwort, gerade im Bio-Vegetarisch-Vegan-Rausch, wird auch in der Behandlung von Wehwehchen gerne zu Globuli und Co gegriffen, natürlich aus der Apotheke... Bekanntlich pinkeln Hunde praktisch alles an, was sie sehen und erst der viele Verkehr. Dann gilt natürlich auch, je exotischer das Kraut, Harz oder die Beere, umso wirksamer muss sie sein, schließlich ist sie weit gereist. Nun, ich bin nicht ganz sicher, ob das mit dem Sprüchlein auch so gemeint war. Vielmehr bin ich der Meinung, das genau die Kräuter, Samen, Blumen, Beeren und so weiter, gemeint waren die genau vor unserer Nase, vor unserer Haustüre gewachsen sind. Wieso sind? Naja, was genau wächst noch in unseren Gärten, außer Hybrid Setzlinge - sehr ertragreich - und dem nahezu unverwüstlichen Löwenzahn? Wenn gejammert wird, das die Birke/ Kirsche/ Nussbaum/ Pappel (fast endlos fortzusetzen) so viel "Mist" produzieren und der Blütenstaub auf den Fensterbänken, der blanke Horror ist, dann kann ich dem einfach nicht folgen. Um Missverständnissen vorzubeugen, jeder kann tun und denken was er möchte, nur muss mir mal bei Gelegenheit jemand schlüssig erklären wie die Natur "Mist" machen kann. Also in meiner Welt ist die Menschheit für Müll, Mist und Umweltverschmutzung zuständig!

Kaum einer kennt noch die Pflanzen die uns umgeben und gemeint ist hier kein Expertenwissen sondern, zum Vergleich, so wie man die Bundesländer kennt oder die Namen der Kontinente, Allgemeinwissen eben. Es ist doch schade, das unsere (Heil) Pflanzen Vielfalt als Unkraut von Gärten und Wiesen verbannt wird. Alles wird gespritzt und mit Unkrautvernichtungsmitteln zu Leibe gerückt, ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden. Nur um ein verheerendes Beispiel zu nennen: das immer mehr werdende Bienensterben, das uns auch das Leben kosten könnte. Ganz zu schweigen vom Verlust uraltem Wissens. Vermutlich hat es durchaus einen Grund, weshalb chinesische Wunderkräuter in China wachsen und weshalb wundertätige Harze nur im Orient vorkommen. Vermutlich, weil diese Naturheilmittel genau dort auch gebraucht werden, sie schwingen auf den Boden, auf das Land in dem sie wachsen, auf die Menschen die dort leben. Und vermutlich verhält es sich mit unserem sogenannten Unkraut ganz ähnlich. Es wäre doch schön, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welch enorme Ressourcen vor unseren Türen wachsen und vielleicht auch einen Teil davon, ganz im kleinen, persönlichen Rahmen, ganz ohne EU Verordnungen und pharmazeutisch abgesegnete Sterilprodukte, für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu nutzen. Damit wir auch wieder entdecken dürfen, das in jedem von uns ein Heiler steckt.

Tags: Naturheilkunde, Kräuterwissen, Vorderhaustüre

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